Was ist gibt es neues in der SAP Analytics Cloud?

Unsere Kunden stehen kurz vor dem 2022.Q2 Release der SAP Analytics Cloud, welches zwischen dem 20.05.2022 bis 22.05.2022 ausgerollt wird. In diesem Blogeintrag schauen wir uns schon einmal eine Auswahl an Neuerungen an.

Verbindungsmanagement

Verbindungen in Quellsysteme können nun auch dann bearbeitet werden, wenn man selbst nicht der Eigentümer ist. Um dies zu ermöglichen muss die Berechtigung „Verwalten“ auf der Seite Sicherheit > Rollen für das Element Verbindung erteilt werden. Alle Benutzer mit dieser Rolle, können jede gemeinsam nutzbare Verbindung im Namen des Verbindungseigentümers anzeigen, bearbeiten, teilen und löschen.

Dies verringert die Abhängigkeiten von einer Person (Verbindungseigentümer), wenn es um die Verwaltung einer Verbindung geht und ist in den Standardanwendungsrollen Admin und BI Admin sowie in der Rolle Systemeigentümer verfügbar. Hiervon ausgenommen sind bisher folgende Verbindungstypen: SAP ERP, SAP Concur, SAP Fieldglass und Salesforce).

Client-Benchmark

Das Client-Benchmark-Tool führt mehrere Skripte auf dem lokalen Rechner aus und berechnet einen normalisierten Score-Wert.

Ein negativen Einfluss auf den Client-Score-Wert können Anwendungen und Prozesse sein, welche die CPU intensiv auslasten und sich somit negativ auf die Performance auswirken können. Beispiele hierfür sind: Videokonferenzservices für Unternehmen, Virenprüfungen, Synchronisieren von gemeinsam genutzten Netzlaufwerken.

Die Netzwerkperformance misst die Latenz Ihres Systems und die Bandbreite für den SAP Analytics Cloud-Service. Der Netzwerk-Score-Wert kann durch andere Anwendungen, diverse Netzwerkkonfigurationen oder Netzwerkprobleme negativ beeinflusst werden. Beispielsweise: Internet-Server-Provider-Verbindung, Virtual Private Networks, Firewalls.

Datenmodellierung

Flexible Modellierung von Zeitdimensionen

Unterschiedliche Zeitdimensionen und Granularitäten können sich bei der Planung als schwierig erweisen. Dies gilt zum Beispiel für Einzelhandelsszenarien, in denen überwiegend wöchentliche Zeiträume verwendet werden, sowie für traditionellere Finanzplanungsszenarien, in denen spezielle Zeiträume zu Beginn oder am Ende des Geschäftsjahres verwendet werden.

Ein spannendes Thema innerhalb der Planung ist die neue flexible Zeitfunktionalität. Hier können wir nun sowohl die System- als auch die Benutzerverwaltete Zeit aktivieren.

Systemverwaltete Zeit ermöglicht Unterstützung für wöchentliche Datumsmuster, die 53. Kalenderwoche, sowie die Möglichkeit wöchentliche Datumsmuster mit anderen Zeitgranularitäten zu mischen.

Benutzerverwaltete Zeit ermöglicht zusätzliche Unterstützung für besondere Zeiträume, Benutzerdefinierte Attribute und/oder zusätzliche Hierarchien.

Gerade für Planungsanwendungen kann diese Erweiterung sehr gut verwendet werden und auf die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen entsprechend angepasst werden. Diese Einstellung kann nur in dem neuen Modell und nicht im klassischen Kontenmodell angewandt werden.

Hinweis

Es ist nicht möglich, zu "systemverwaltet" zurückzukehren, wenn das Modell gesichert wurde. Wenn die Datumsdimension auf "benutzerverwaltet" gesetzt wurde, werden außerdem alle Geschäftsjahreinstellungen gesperrt, die auf die Dimension angewendet werden. Diese Einstellungen sind dann im Bereich Dimensionseinstellungen nicht mehr verfügbar.

Datenakquise im neuen Modell

Mit eines der langerwarteten Neuerungen ist die verbesserte Datenakquirierung im neuen Modell.

Seit diesem Release ist es nun auch möglich - ähnlich wie im klassischen Kontenmodell - Stammdaten während der Beladung in lokale Dimensionen zu schreiben. Zwar ist hier immer noch die Model-First Vorgehensweise notwendig, aber dennoch entstehen dadurch viele neue Use Cases, welche für die Umstellung auf das neue Modell sprechen könnten. Die Zeiten in denen vor dem Laden der Transaktionalen Daten die Dimensionen mit Stammdaten und Attributen gepflegt werden mussten gehören nun endlich der Vergangenheit an.

Exemplarisch haben wir dies in einem kleinen Szenario dargestellt und konnten keine Einschränkungen feststellen. In unserem Szenario hatten wir ein öffentlich zugängliches Google Sheet importiert, welches wir zudem täglich einplanen konnten. Somit konnten wir auch neue Datensätze in das Modell Problemlos laden. In Planungszenarien ist es ebenso möglich neue Versionen zu erzeugen. Auch Attribute von Dimensionen konnten erfolgreich modelliert werden.

Structure-First vs Data-First

Data-First (klassisches Kontenmodell)

  1. Daten aus Datenquelle laden
  2. Datenakquirierung
  3. Datenaufbereitung
  4. Modell wird erstellt

Structure-First (neues Modell)

  1. Modell erstellen und Dimensionen / Kennzahlen anlegen
  2. Datenakquirierung via "Datenverwaltung"
  3. Datenaufbereitung
  4. Dimensionen / Kennzahlen zuordnen und laden

Verbessertes Storydesign

Nach dem „optimierten Ansichtmodus“ folgt nun der „optimierte Entwurfsmodus“.

Die wesentlichen Neuerungen des neuen Story Designers:

  • Mehrere Leistungsverbesserungen in Abhängigkeit von bestimmten Arbeitsabläufen
  • Mehrere Verbesserungen der Benutzerfreundlichkeit:
    • Verbessertes Layout des Builder-Panels
    • Verfügbare Objektliste für Kennzahlen, Dimensionen und Berechnungen
    • Verbesserungen der Benutzerfreundlichkeit, die mit dem optimierten Ansichtmodus geliefert wurden (z. B. Ghost-Ladeindikatoren, verbesserte Tooltips, Filterinteraktion und weitere)
    • Rückgängig- und Wiederherstellungsfunktionen beim Erstellen und Bearbeiten von Storys
    • Möglichkeit für Story-Designer, neue Stories zu erstellen oder bestehende Storys in den optimierten Story-Designer zu konvertieren (nocht alle Modelle werden unterstützt!

Um es noch einmal besonders hervorzuheben - JA - endlich können wir die Rückgängig- und Wiedergerstellungsfunktion benutzen. Somit gehören die Tage an denen man sehr viel Zwischenspeichern musste - um zu den letzten Stand wieder zurückzugelangen - endlich der Vergangenheit an. Oder mit anderen Worten „Strg+Z“ und „Strg+Y“.  

Neben den Neuerungen sind aber auch einige Einschränkungen hinzunehmen, wenn man sich entscheidet auf den neuen Story Designer zu wechseln. Es empfiehlt sich eine Kopie der bisherigen Story anzulegen bevor diese migriert werden soll. Es ist jedoch zu erwarten, das ähnlich wie bei dem neuen Modell weitere Funktionen nach und nach mit den Quartalupdates ausgerollt werden. Mit einem Blick auf die Roadmap müssen wir uns noch bis Q3 2022 gedulden bis auch weitere Modelle und Funktionalitäten wie beispielsweise Linked Analyisis zur Verfügung stehen werden.

Modelle, die im optimierten Entwurfserlebnis noch nicht unterstützt werden:

  • Klassische Planungsmodelle
  • Modelle mit Kennzahlen
  • Modelle mit Kennzahlen und einer Kontodimension
  • Modelle mit mehreren Kontohierarchien
  • Modelle mit Wochengranularität oder benutzerverwalteter Zeitdimension
  • BPC-Live-Modell

Data Analyzer

Der Data Analyzer zeigt nun die Beschreibung der Query / der Calculation View anstelle des technischen Namens. Dieses Feature funktioniert für SAP HANA (live) und SAP BW (live) Quellen. Neu ist auch das der Data Analyzer von einem Model aus aufgerufen werden kann. Dies kann vorallendingen dann genutzt werden, wenn man sich zunächst einen Überblick über das Datenmodell verschaffen möchte bevor man beispielsweise eine Story erstellt.

SAC Modell kann nun auch für Custom Widget verwendet werden

Im Analytics Designer dürfen sich Anwendungsentwickler besonders freuen. In diesem Release können Custom Widgets an ein bestehendes SAC-Datenmodell angebunden werden. Der bisherige Workaround in dem noch via Scripting die Daten von einem Standard Widget an ein Custom Widget transferiert werden mussten ist nun obsolet. Der Entwickler eines Custom Widgets kann nun in der Komponenten-JSON die "dataBinding" Eigenschaft definieren und anschließend die Webcomponenten JavaScript Datei anpassen. Custom Widgets können zudem seit diesem Release Filter von Input Controls übernehmen. 

Flüssige Dateneingabe

Ein verbesstertes Benutzererlebnis kann nun mit dem neuen Dateneingabemodus "Flüssige Dateneingabe" erzielt werden. Hierbei kann der Benutzer zunächst seine Planungsdaten eingaben bis nach der ersten Unterbrechung die Datenänderungen verarbeitet werden. Um die “Flüssige Dateneingabe“ Dateneingabemodus zu aktivieren muss „optimierte Darstellung“ in der Tabelle aktiviert werden. 

Einzeldateneingabe
Verarbeitet jede neue Datenänderung sofort.

Flüssige Dateneingabe
Verabeitet alle neuen Datenänderungen gleichzeitig, wenn sie in schneller Folge eingegeben werden.

Massendateneingabemodus
Verarbeitet alle neuen Datenänderungen, sobald Sie bestätigen, dass Sie mit der Eingabe der Werte fertig sind.

Versionsgröße und Anzahl der Datensätze in der Planung

In diesem Release ist es nun auch möglich die Anzahl der Datensätze je version anzeigen zu lassen. Sobald Änderung an Public / Private Versionen vorgenommen werden, ist nun ersichtlich wie viel Datensätze sich verändetr haben, und wie viele Einträge sich insgesamt in der Version befinden. 

... und noch vieles mehr

Zudem sind noch viele weitere Neuerung in dem 2022.Q2 Release enthalten. Im Bereich der Anaytics Application sind das beispielsweise neue CSS Optionen für die TabStrip Komponente oder Script Performance Analysen zur Laufzeit. Planungsanwender können jetzt Abhängigkeiten definieren, um ein Kalenderereignis dynamisch zu starten, wenn eine oder mehrere Vorgängeraufgaben einen bestimmten Status erreicht haben. Auch die Microsoft Office Integration wurde verbessert. Benutzer können jetzt Arbeitsmappen mit Eingabeaufforderungen entwerfen, um Einschränkungen für die angezeigten Datensätze zu definieren. Die Eingabeaufforderungen können für einzelne Tabellen oder eine ganze Arbeitsmappe verwendet werden. Wenn Sie Fragen zu diesem Thema oder zu einem speziellen Feature haben, können Sie gerne auf uns zukommen.