Das häusliche Laden

In den vorangegangenen Blogbeiträgen zum I-PACE ging es hauptsächlich um die Alltagstauglichkeit auf längeren Strecken und die Nutzung der öffentlichen Ladeinfrastruktur. Mit über 45.000 km zurückgelegter Fahrstrecke kann schon von einer Langzeitstudie gesprochen werden.

Ich möchte mich nun einem neuen Thema widmen: dem häuslichen Laden.

Dabei habe ich mich auf zwei Szenarien konzentriert: Das Laden mit einer 22kW Wallbox, um daheim die maximal mögliche Ladeleistung zu nutzen, sowie das Laden durch selbst erzeugten Solarstrom, in einem weiteren Blogbeitrag.

Szenario 1 - die 22kW Wallbox

Als wir uns 2019 für die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs entschieden, war der Markt an Wallboxen noch sehr überschaubar. Der IT-Affinität geschuldet musste es eine Wallbox sein, die wir direkt per API ansprechen und auslesen können.

Wir haben uns für die mobile go-e Charger entschieden, da diese Wallbox sehr kompakt ist und leicht dem nächsten Kollegen mitgegeben werden kann.

Um die 22kW auch wirklich zur Verfügung zu haben, musste ich zunächst meinen Hausanschluss auf 63A Leistung erhöhen lassen. Ob das im ersten Moment sinnvoll war? Nein, denn nach dem ersten Anstecken des I-PACE musste ich schnell feststellen, dass unser Model noch über einen einphasigen-Bordlader verfügt und ich somit den I-PACE nur mit 7kW laden kann. Beim dreiphasigen-Bordlader hätte der I-PACE dann 3x so schnell geladen und die vollen 22kW genutzt. Das ist aber erst ab Modellreihe 2020 verfügbar.

Durch das einphasige Laden benötigt der I-PACE dann schon 12 Stunden, um wieder vollständig geladen zu sein. Er lädt ca. 7% pro Stunde in seine 90kWh Batterie.

Das ist vielleicht auch der Extremfall, da man selten mit komplett leerem Akku daheim ankommen wird. Meine Erfahrung war, dass der Akku problemlos über Nacht geladen werden kann und am Morgen wieder voll geladen zur Verfügung steht. Wenn man dann vom Energieversorger sogar noch einen Tarif mit Nachtstrom bekommen hat, dann ist das nächtliche Laden unschlagbar im Gegensatz zur Nutzung der öffentlichen Ladeinfrastruktur.

Datenspeicherung

Als SAP Berater bin ich vor allem an den Daten für eine spätere Auswertung interessiert. Ich möchte sehen, wie sich mein Stromverbrauch durch den I-PACE erhöht und welche zusätzlichen Kosten entstehen. Die Wallbox selber speichert keine historischen Daten zur Ladeleistung, allerdings unterstützt sie aber MQTT, ein offenes Netzwerkprotokoll für Machine-to-Machine Kommunikation, was im IoT Bereich häufig Einsatz findet.

Mithilfe eines eigenen MQTT-Brokers auf einem Raspberry PI war ich schnell in der Lage, die momentane Ladeleistung entgegenzunehmen und in eine Datenbank zu speichern. Dafür nutzte ich Node-RED, um grafisch mit wenig Aufwand die Datenübernahme, -aufbereitung und -speicherung durchzuführen.

Datenauswertung

Sobald die Daten einmal aufbereitet und gespeichert waren, kam die SAP Analytics Cloud (SAC) für die Datenvisualisierung zum Einsatz. Die SAC ermöglichte es mir, problemlos ein Analysedashboard aufzusetzen, um den Verbrauch und die Stromkosten der Wallbox sauber zu visualisieren. 

Was beim zweiten Szenario – mit der Ladung per Solarstrom – herausgekommen ist, werdet Ihr in Kürze erfahren.