Auch ich bin in den Genuss gekommen den I-Pace zu testen. Das war nicht nur mein erster Elektrowagen, sondern mein erstes Auto über einen längeren Zeitraum überhaupt. Bisher komme ich mit Bahn und Fahrrad sehr gut klar. Aber was soll ich sagen: ein wenig angefixt bin ich schon und nicht nur ich, sondern viele Freunde und die Familie waren auch schwer angetan - insbesondere die Kinder. Die Beschleunigung ist ja auch wie Achterbahnfahren :-).
ABER: der Spaß ist immer nur von kurzer Dauer… Die vom Auto sehr optimistisch angegebene Reichweite, geht leider nur ohne Spaß.
Fange ich mal von vorne an: ich habe den Jaguar von Juni bis Oktober genutzt und damit den Vorteil gehabt, dass es Sommer war. Warum das von Vorteil war, erklär ich später. Meine Fahrten waren coronabedingt hauptsächlich Privatfahrten, also Ausflüge in Hamburgs Umgebung, Urlaub in Deutschland, Besuche bei Freunden und Familie. Also hatte ich keinen wirklichen Terminstress. Was ebenfalls sehr von Vorteil war.
Ich war auf das Projekt Elektoauto eigentlich gut vorbereitet, da ich die Erfahrungen der Kollegen bereits kannte, z.B. Probleme nach Softwareupdates oder Ladesäulen, die nicht funktionieren. Bei der Übergabe von Andreas bekam ich noch den Hinweis, dass ich meine Fahrten am besten schon zu Hause durchplane, die Ladesäulen prüfe, die ich anfahren möchte (einige Typen sind mit dem Auto einfach nicht kompatibel) und einen Plan B und C in der Tasche habe. Da habe ich zum ersten Mal gedacht, dass das Auto für mich und meine Vorhaben vielleicht doch nicht so geeignet ist. Meine Vorstellung von einem eigenen Auto war die Freiheit zu haben überall hinfahren zu können und Orte zu entdecken, die ich mit Bahn und Fahrrad nicht so gut erreichen kann. Der wichtigste Punkt war, dass ich das Auto nie leer fahren sollte. Verstanden, kann ja nicht so schwierig sein.
Das war es auch nicht. Dafür ist aber eine Grundvoraussetzung, dass man keine wichtigen Termine hat und jede Menge Gelassenheit und Flexibilität mitbringt. Und abgesehen von der ersten Überfahrt, bei der mein Puls nach drei nicht funktionierenden Ladesäulen auf Anschlag war und mein Akku sich der 10% Marke näherte (auf der Autobahn irgendwo zwischen Berlin und Hamburg), bin ich sehr gut zurechtgekommen; auch ohne Planung, mit jeder Menge Fahrspaß und tollen Erlebnissen.
Mir kam vor allem zugute, dass Sommer war und ich die ungeplanten Stopps mit der Campingausstattung im Kofferraum gut aussitzen konnte. Ein Tipp von mir: wenn man nicht an den Autobahnraststätten lädt, kann man viele neue Orte entdecken, an denen man sonst nie gehalten hätte. Und in der Regel ist das Laden dort auch günstiger. Vor allem fand ich den Austausch an den Ladesäulen mit anderen Autofahrern interessant; ob mit oder ohne Elektroauto, jeder hat eine Meinung zur Elektromobilität und die sind nicht immer positiv.
Meine wichtigsten Erkenntnisse und Tipps möchte ich noch teilen:
Ich bin gespannt, wie sich die Elektromobilität weiter entwickeln wird und ob wir demnächst auch über Erfahrungen aus dem Ausland berichten können.